Joseph Mathias Johann Nepomuk (1771 – 1827)

Joseph Matthias Nepomuk war Kaufmann und Inhaber des Geschäftes "Lorcy & von Krempelhuber", das Rauchwaren (Pelze) und Spezereien (Gewürze, Kaffee, Tuche, usw.) im jetzigen "Dallmayr-Haus" in der Dienerstraße in München anbot.

 

Zu einen Angestellten zählte beispielsweise Simon Spitzweg, der Vater des späteren berühmten Malers Carl Spitzweg (1808 – 1885).

 

 

Joseph Mathias Johann Nepomuk (1771 – 1827)

 
 

Zudem diente er als Hauptmann der Nationalgarde und war Vorsteher des Waisenhauses in München. In seinem Testament bestimmte er kleine Legate für Verwandte, jeweils 5.000 Gulden für das Blindeninstitut und die Taubstummenanstalt sowie 2.000 Gulden für das Waisenhaus mit der Auflage, den Kindern jährlich zwei "vergnügliche Tage" zu bereiten.

Welche Wertschätzung er in München innehatte, ist unter anderem seinem Nachruf in der Zeitschrift "Flora" zu entnehmen:

Sein sehenswerter Grabstein, entworfen durch Ludwig von Schwanthaler, befindet sich im alten Südfriedhof in München (Abteilung VI, Reihe 13, Nr. 35).

 

 

"Der unerbittliche Tod entführte am 01.03. Nachmittags 3 Uhr Herrn Joseph von Krempelhuber, Chef des Handelshauses Lorcy und Krempelhuber, in ein besseres Leben. Es wird wenige Männer geben, welche eine allgemeine Achtung, eine größere Liebe von allen ihren Mitbürgern genossen, als ihm zu Teil wurde. Eine große Allgemeinbildung in den meisten Fächern der Literatur, eine ausgebreitete Kenntniß der älteren und neuen Sprachen, entscheidende Vorliebe für Musik, welche er selbst kunstgewandt ausübte, verbunden mit der angenehmsten Leutseligkeit und Artigkeit gegen Jedermann, waren Eigenschaften, die ihn liebenswürdig machten.

Eine unbedingte Verehrung verschafften ihm aber seine in der Verwaltung mehrerer öffentlicher Posten, sowie in seinen eigenen Geschäften bewiesene Redlichkeit und strenge Ordnung, welche mit seiner gewohnten Menschenfreundlichkeit stets gepaart war.

 

Das schönste Kleinod in seinem edlen Charakter war jedoch eine großmütige Wohlthätigkeit, von welcher nur jene wußten, welchen er sie bezeigte. Die vielen Armen, denen er half - das Waisenhaus, dessen Vorsteher er war - das Krankenhaus in München mögen hiervon Zeugnis geben. Nicht auf die Stadt München allein beschränkte sich sein Edelmuth. In der Entfernung von 10 und mehr Stunden, wenn Brand und Hunger den ohnehin in dieser Gegend ärmlichen Landmann heimsuchten, war der Verblichene gewiß zu finden und half schnell und ausgiebig.

 

Er starb in einem Alter von fünfzig und einigen Jahren an den Folgen zu großer Geistesanstrengung, zu früh für seine trauernde Familie und seine ihn beweinenden zahlreichen Freunde."